Wittstock an der Dosse ist eine Stadt, die durch den demographischen und wirtschaftlichen Wandel bedroht wird. Dies führt zu brachliegenden Landschaften und leerstehenden Häusern.
Die Leitidee "Grüne Welle" hebt vorhandene Potenziale der Stadt hervor und füllt sie mit urbanem Leben. Durch die dynamische und grüne Komponente revitalisiert die "Grüne Welle" die gesamte Stadt. Vom Ausgangspunkt am Bahnhof aus hinterlässt sie Spuren an bisher unbelebt, funktionslos und leer stehenden Orten.
Der Bahnhof verkörpert durch seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten einen besonderen Ort. Mit Erholungs-, Freizeit- und Bildungsangeboten setzt er städtebauliche Akzente und verleiht dem Ort eine neue Identität als "Bahnhof im Grünen". Neue Brücken und grüne Wegeverbindungen am Bahnhof ermöglichen den Austausch und die Aktivierung der einzelnen Stadtgebiete.
Die grüne, fließende Wegeführung erschließt die Innenstadt und ermöglicht es, die Stadt aus verschiedenen Perspektiven zu erleben – ob gemütlich durch die Altstadt schlendernd, mit dem Rad entlang der Flüsse Dosse und Glinze fahrend oder den Bahnhof von oben betrachtend. Im mittelalterlichen Stadtzentrum entstehen moderne und urbane Wohntypen mit Kommunikationsflächen, die dem demographischen Wandel entgegenwirken und das Zusammenleben verschiedener Menschen fördern. Durch die Veränderung und den Ausbau bestehender Ressourcen wird das Stadtbild architektonisch aufgewertet und die Potenziale der Stadt gestärkt.
Für das brachliegende Areal in der Werder Straße ist eine Blockrandbebauung geplant, die optimale Bedingungen für modernes innerstädtisches Wohnen bietet. Die Wohnblöcke kombinieren eine zurückhaltende Architektur mit modernen Elementen, was einen harmonischen Kontrast zum mittelalterlichen Stadtbild schafft. Die 2- bis 4-geschossigen Gebäude verfügen über Dachterrassen und Loggien, die das symmetrische Erscheinungsbild auflockern. Flexible Grundrisse ermöglichen individuelle Nutzung der Wohnungen für Singles, Paare und Familien. Barrierefreies Wohnen ist im Erdgeschoss möglich, und die oberen Stockwerke können bei Bedarf barrierefrei gestaltet werden.
Die Wohnungen lassen sich unkompliziert über zwei Ebenen erweitern, was das Zusammenleben verschiedener Generationen fördert und ein lebendiges Wohnumfeld schafft. Der Innenhof ist in drei thematische Inseln unterteilt: eine Kinderinsel, eine Erwachseneninsel und einen Gemeinschaftsgarten. Diese bieten Spiel- und Erholungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen und schaffen eine grüne Oase in der Altstadt.
Die Neugestaltung der Verkehrssituation in der Werder Straße wird durch ein Shared-Space-Konzept vorgeschlagen, was das Straßenbild auflockert, die Geschwindigkeit reduziert und neue Bewegungs- und Kommunikationsflächen schafft.